Rückrufaktion 30D2 - jetzt "spinnt" der Front Assist!

  • Kaum ist mein Polo ein paar Monate alt, schon kommt die erste Rückrufaktion (30D2). Zur Reduzierung der Schwingungsspitzen, die ansonsten zum Lösen der Verschraubung der Kupplungsdruckplatte führen kann, muss eine neue Motorsteuergerätesoftware installiert werden. An sich schon komisch, für mich nicht sofort schlüssig was die Motorsteuerung mit Schwingsspitzen der Kupplungsplatte zu tun haben soll (hab ja einen mauellen Schalter), ich dachte bisher, dass die Kupplung irgendwie nur mit meinem linken Fuß zu tun hat... aber egal.
    Also hab ich sofort einen Termin vereinbart, alles wunderbar, Update eingespielt, fertig... dachte ich...
    Bis ich dann vom Händler zur Arbeit gefahren bin. Der Weg zur Arbeit führt für mich zu 90% über Autobahn und da lässt sich manchmal ein wenig dichteres Auffahren nicht ganz vermeiden ;) . Bisher kam da diese nette, recht unscheinbare Grafik unten links im MFA (zwei Autos mit Ausrufezeichen dazwischen) und man wusste "Aha, ich fahre mal wieder zu dicht auf". Nur nach dem Update kommt da NIX mehr! Auch bei definitiv zu dichtem Auffahren!
    Also wieder beim Freundlichen angerufen. Am nächsten Tag wieder hin. Kurzer Check: "Können wir nichts machen, muss Wolfsburg drauf schauen." Also nächsten Termin vereinbart, da sie das Auto einen ganzen Tag wollten. :|


    Nach dem Termin hieß es: "Alles wieder in Ordnung, Fehlerspeicher bereinigt, Problem behoben." Gut, wieder auf die Autobahn, WIEDER NIX, kein Hinweis!! :cursing:
    Also WIEDER angerufen! Nächsten Termin vereinbart!!! Diesmal drei Tage, da ich drei Tage unterwegs war und das Auto nicht brauchte.
    Heute hab ich das Auto abgeholt, nachdem mir der Meister am Telefon erklärt hat: "Diese Hinweismeldung gibts nicht mehr, das System arbeitet einwandfrei, und Wolfsburg hat gesagt, dass sie sich wegen dieses Problems nicht mehr an sie wenden sollen, da sei kein Fehler!" :heul2:


    Kann es sein, dass hier einfach ein Leistungsmerkmal des Assistenzsystems entfernt wird?? :huh: Im Car-Setup kann man den Hinweis wie bisher ein- und ausschalten, so wie den ganzen FrontAssist sowie auch die Warnung. Müsste dieser Schalter dann nicht auch weg sein?


    Oder werde ich hier gerade tierisch verladen und von irgend jemandem ordentlich verarscht??? :cursing::cursing:
    Hat hier jemand ein paar tiefere Informationen??


    Danke, Dietrich

  • Hai,


    ich glaube das Update hängt mit dem Zusammen was ich schon seit einiger Zeit festgestellt habe. Falls du ein Schaltgetriebe hast - Wenn man fährt und das Gaspedal konstant stehen lässt und man genau eine Geschwindigkeit fährt kommt ein komischen helles Umwuchtgeräusch, fährt man länger konstant geht das in ein Fieben über.
    Das kann man bis ca. 80 km nachvollziehen.
    Woher weißt du eigentlich von diesem Update?
    Das mit dem Assi ist natürlich ziemlich schräg. Ich hätte mir gewünscht die machen da Immer noch nen kleinen piepten dazu.
    Mal etwas anderes - wenn du deine Antenne mal so leicht nach hinten knickst/schnipst - kommt da bei dir vorne auch leicht der Antennenfuß hoch?

  • Konstantfahrt: Da ruckelt es bei mir, ein Unwuchgeräusch höre ich da nicht. Wobei ich ganz subjektiv meine, dass das nach dem Update weg ist, kann mich aber auch täuschen, ist nicht immer.


    Rückrufaktion: Post vom VW Verbraucherschutz, Braunschweig


    Antennenfuß: Nö, hab die Antenne so weit nach hinten gebogen, dass sich das Blech Richtung Kofferraum schon verformt, da kommt nix hoch.

  • Also, ich würde ausrasten wenn etwas vorher da war und anschließend nicht mehr. Sei mal dahingestellt ob diese Funktion einen Sinn hat oder nicht wenn man trotzdem dicht auffährt.


    Also da ich nicht mehr im Audi Konzern bin, habe ich leide keinen Zugriff mehr auf die TPI's. Aber ich glaube hier im Forum sind einige die in VAG-Werkstätten tätig sind.


    Es wäre interessant heraus zu finden was genau im Abarbeitungsplan dieser Rückrufaktion 30D2 steht. Sollte wirklich nur ein neues Kennfeld (Motorsteuergerätesoftware) aufgespielt werden, kann es direkt mit deinem FrontAssi nicht zu tun haben. Dieser hat ein extra Steuergerät und solange hier kein Softwareupdate stattgefunden hat, muss es an einer Codierung liegen, die evtl im Zuge dieser Rückrufaktion gemacht wird. Bloß da muss man nachsehen in welchen Steuergeräten.


    So eine Rückrufaktion beherbergt oft mehr Schritte wie in der Überschrift steht.


    Trotz alle dem eine absolute Frechheit von WOB zu sagen, sie möchten davon nix mehr wissen.


    Irgendwo typisch und ein Grund warum ich nicht mehr für die VAG Gruppe arbeite. Denn ich war einer dieser Besagten, die in eine Werkstatt gerufen wurden wenn nix mehr geht oder für Kulanzprüfungen und für den Konzern ins Auto hinein sehe mit Odis Engineering. Das Vater Unser welches man vor der Auftragsannahme eingetrichtert bekommt ist, das man es immer so auslegen soll das der Kunde am Fehler schuld ist oder es normaler Verschleiss ist. Mein Gebiet war unter anderem DSG und wenn dann noch der Kunde neben einem steht und einem fast schon leid tut, dann sagt man schon mal gerne die Wahrheit und zwar das es z.B. ein Materialfehler ist.
    Der Entscheid ob der Konzern außerhalb der Garantie zahlt oder eben der Kunde, lag also in meiner Hand.
    Es gibt Bilanzen zu erfüllen bzw. es wurde Statistiken geführt. Wer zu ehrlich war, war nicht zu gebrauchen. Positiv an dem Job ist, man hat keinen direkten Vorgesetzten weil man seine Aufträge via Mail, Telefon ec. empfängt und von zuhause aus alle Aufträge abklappert und die Diagnose nur online zur Kommandozentrale schickt und sich hier nur zur Jährlichen Versammlung (Weihnachtsfeier) blicken lässt.
    Achja und alle 12 Monate ne neue karre für lau. den ich einfach mal beim Austritt aus diesem Verein zum guten Preis behalten habe. Schweigegeld ;)

  • Hm....
    Soweit ich weiß, ist das rechtlich so geregelt, dass du das Auto mit diesem "Feature", (Front Assist), gekauft hast, ergo hast Du ein Recht darauf das dass auch funktioniert.


    Das Front Assist-System müßte ja auch in der Auslieferungsrechnung aufgeführt sein.
    Wenn du Rechtschutz hast, würde ich mal bei dem Anwalt meines Vertrauens vorbei schauen und nachfragen ob das so ok ist, was V.A.G. da von sich gibt.


    MfG, Marita

  • Was mich halt echt sauer macht ist, dass diese Warnung ja durchaus zeigt, dass das System grundsätzlich mal funktioniert. Jetzt kommt die Warnung nicht mehr und ich bin mir unsicher, ob das System an sich überhaupt noch arbeitet. Ist halt blöd, etwas zu dichtes Auffahren kann man ja mal ausprobieren. Aber bis in den "Alarmbereich" aufzufahren, absichtlich (!!), halte ich für einfach zu riskant nur um zu probieren ob noch alles geht. Das System geht ja eigentlich erst dann los, wenn ein Aufprall fast nicht mehr zu verhindern ist...
    Das wäre auch eine interessante Fragestellung: Was passiert, wenn das FrontAssist nicht funktioniert und deshalb ein Unfall passiert weil es nicht eingreift? Kann ich dann V.A.G. verklagen?? (Eine der zentralen Fragestellungen beim autonom fahrenden Auto :) )


    Der Front Assist war übrigens einer der wesentlichen Gründe, warum ich mir einen Polo gekauft habe.

  • Hast Du in Deiner Umgebung keinen großen Supermarktparkplatz auf dem man am Sonntag
    mal eine Wand aus 6x leeren Umzugskartons aufbauen kann und diese mit einem waagerechten Streifen Küchenalufolie bekleben?
    Dann fahre mit weniger als 30 km/h auf diese Kartons zu und bremse nicht.
    Dein Auto sollte vor den Kartons über die City-Notbremsfunktion zum stehen kommen.

  • Ich würde das Fahrzeug so oft reklamieren, bis der FrontAsisst wieder funktioniert. VW MUSS diesen Zustand wieder herstellen!!!


    Es handelt sich hier um einen alten Fehler, den der alte 1,4er (z. B. von 15 Jahren) auch schon hatte. Tuner bzw. Softwarehersteller wussten darüber Bescheid. Der damalige Lösungsvorschlag hieß: "Commonrail". Nun, das System haben wir jetzt ja verbaut!
    Es zeigt, dass der Motor nicht verbessert wurde. Die Schwingungsspitzen will VW ja immer mit seiner "sinnlosen" Ausgleichswelle erreichen, dabei macht man heute bei einem modernen Diesel die Schwingungsreduktion mit der Modifizierung des Verbrennungsvorganges.
    Mehr schreibe ich da gar nicht mehr dazu - jeder kann heute erkennen, dass VW unfähige Konstruktuere im Motorenbau hat. Ist hart, aber die Wahrheit!


    Besonderen Dank und Respekt an den Beitrag von @geckogmbh, der die "Entstehungsgeschichte der VW-Fehler" bestätigt, aber vor allem den persönlichen Charakter hatte, ihn nicht weiter zu tragen!


    lg

  • Also ich denke nicht dass VW so einfach die grafische Anzeige weg macht, bei Audi ist die ja auch immer aufrufbar.
    Meines Wissens wird bei der Aktion sowieso nur ins Kennfeld vom MSG geschrieben.
    Es könnte sein, dass man das ACC System neu einstellen muss, sowas sollte man aber merken da dann eine Fehlermeldung kommt.
    Es kann sich aber auch wie schon angesprpchen um einen Softwarefehler handeln, wäre ja nicht das erste mal ;)

  • Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin (16.09.), gehe ich in die nächste Runde! Vorerst kooperativ ohne Anwalt, aber wenn ich merke, dass es zu "stocken" anfängt, mit.
    Die Idee mit den Kartons + Alufolie finde ich kreativ. Ob die Alufolie als Reflektor ausreicht? Evtl. probiere ich das mal aus, natürlich zur allgemeinen Belustigung auch mit Video :)

  • Also ich finde es unberechtigt die Konstruktuere gleich als unberechtigt zu bezeichnen immerhin ist es fakt dass die meisten Fehler durch zu große Einsparungen durch den Einkauf bei VW entstehen, so ist es bei den Steuerketten und so ist es auch bei allen anderen Bauteilen.
    Zum ACC System, des ist das gleiche System von Bosch dass VW bei den größeren Modellen verwendet, unteranderem verwendet auch Audi das System in allen Modellen.
    Ich denke nicht das es ein Bauteil Fehler ist sondern eher ein Softwarefehler, laut Hintergrundinformation wird sowohl das MSTG als auch das BCM bei der Aktion geflasht.

  • Ich würde mal zum Händler fahren, die sollen mal die Softwarestände mittels ODIS überprüfen und ggf. das ACC System neu anlernen und justieren.
    Das Problem für den Händler ist dass die das ganze nicht abrechnen können wenn VW sagt es ist normal.
    Wer soll die Kosten also übernehmen???


    Sowas wäre ein Fall für die die Autozeitungen. ;)
    Am besten mal GuteFahrt oder so anschreiben, die wissen sowas eigendlich besser als Autobild und co.

  • Als Kunde ist es mir egal, was die Einzelteile kosten. Ich bezahle für ein ganzes Auto, welches funktionieren sollte!


    Und für eine Autozeitung wird es - VW-like - als Einzelfall abgewertet. Außerdem möchte ich den Reporter sehen, der sich getraut VW in die "Pfanne" zu hauen! Er wird nie mehr einen Testwagen bekommen! So schnell ist er arbeitslos!


    lg

  • Also ich finde es unberechtigt die Konstruktuere gleich als unberechtigt zu bezeichnen


    Dem kann ich nur zustimmen...
    ...ich bin selber als Konstrukteur in dieser Branche tätig...
    Wenn die Chef-Etage sagt das ist zu teuer, das wollen wir nicht oder was auch immer etc,
    dann ist man am Ende des Tages als "kleiner" Konstrukteur, nur die ausführende Kraft...
    ...mehr nicht. Frei nach dem Motto "Wenn der Kuchen spricht, hat der Krümel leise zu sein" ;)