Batterie defekt - oder nicht ?

  • Hallo,


    nachdem ich früher vieles selber gemacht habe dachte ich, auch bei Batterien einige Erfahrungen zu haben. Z.B. lade ich grundsätzlich nicht mehr auf (sofern nicht nur ein Verbraucher vergessen wurde), sondern kaufe bei leicht schwächelnden Batterien gleich neu, weil dann oft eine Zelle hin ist. Aktuell hat mich die Batterie aber doch überrascht und ich weiß gerade nicht, ob ich neu kaufen sollte oder nicht. Mal kurz in Stichworten geschildert:


    - Auto vor 1 Jahr gebraucht gekauft, Auto und Batterie 6 Jahre alt. Batterie durch Standzeit damals etwas schwach, wurde von VW aufgeladen. Danach nicht die kleinsten Probleme, auch nicht im letzten Winter bei Frost und/oder gehäufter Kurzstreckenfahrt. Spannung unbelastet deutlich über 12V, beim Starten knapp 10 V. Auch magisches Auge sagt bis heute, dass die Batterie o.k ist.


    - Neulich beim Tausch der Winter-/ Sommerräder 1x zum Rangieren gestartet und sofort wieder ausgeschaltet (also nicht einmal durch Kurzstreckenfahrt wieder aufgeladen). Beim Räderwechseln leise Radio gehört.


    - Danach kein erneutes Starten mehr möglich. Unbelastet 11,8V. Anlasser dreht zwar noch sehr schwach, Relais klackern, Anzeigeinstrument flackert demenstrechend.


    - ADAC gerufen und keine Stunde später da. "Vorführeffekt", Batterie erholt, Anlasser dreht etwas langsamer als normal aber ausreichend, Motor springt aber sofort an.


    - Danach häufig Kurzstrecke gefahren, bisher keine Probleme. Anlasser dreht normal schnell, Motor springt schlagartig an.


    Kurz gesagt: Da reicht am einen Tag kurzes Rangieren ohne anschließende Fahrt, damit die Batterie sofort leer ist - danach kann sie nicht einmal andauernde Kurzstreckenfahrt in die Knie zwingen. Ist die nun hin - oder nicht?


    Johann

  • Kurz gesagt: Da reicht am einen Tag kurzes Rangieren ohne anschließende Fahrt, damit die Batterie sofort leer ist - danach kann sie nicht einmal andauernde Kurzstreckenfahrt in die Knie zwingen. Ist die nun hin - oder nicht?

    IMO ist sie "kurz vor hin": Wenig Kapazität, aber sie hat grade noch einen ausreichend niedrigen Innenwiderstand um den Motor zu starten.


    Andererseits spiegelt eine Batterie im Alltag natürlich immer den Zustand des Bordnetzes: Reicht die Ladespannung und LiMa-Leistung aus, und ist der Ruhestrom nicht allzu hoch?
    Eine halbwegs verläßliche Aussage zum eigentlichen Batteriezustand ist nur möglich, wenn diese Kriterien OK sind ;)

  • Danke für die Antwort.


    Sag mal, du erwähnst da eine Sache, die ich schon oft gehört und nie ganz verstanden habe. Was ein Stromkreis ist, was ein Widerstand oder bei Wechselstrom Impedanz (bei einem Verbraucher !) ist, was Kapaiztät bei einer Batterie ist, alles klar. Aber "was ist" der Widerstand bei der Stromquelle selbst, wie,wann,wo ist der relevant? Wie muss man sich das vorstellen? Kannst du das in einem Satz erklären oder kennst du einen brauchbaren Link?


    Danke!
    Johann

  • ah so, Danke! Stimmt, wenn der Groschen einmal gefallen ist, eigentlich auch logisch.


    Batterietausch: Die erste Antwort auf diese Frage kenne ich schon, "schau mal hier und da im Internet". Aber da steht viel Unsinn. Ich frage jetzt wirklich nach Erfahrung! Hat schon jemand die Batterie selbst getauscht? Geht das beim 6R problemlos? Oder muss die Spannung erhalten werden?


    Johann

  • sorry, aber jetzt muss ich mal klar und etwas böse werden. "Eigentlich" und "sollte" und "kann sein" war nun aber ausdrücklich das, wonach ich gerade nicht gefragt hatte, davon gibt es schon genug falsche Infos im Netz. Ich fragte nach handfesten Erfahrungen! Noch schlimmer, die Info zum Radio dürfte klar falsch sein! Das Radio stimmt sich mit dem Steuergerät (müsste es wohl sein) ab. Solange es im gleichen Fahrzeug wieder eingebaut wird, ist keine Codeingabe nötig. Kann im Moment nicht sehen warum das anders sein sollte, wenn die Stromunterbrechung durch Batteriausbau und nicht durch Radioausbau erfolgte.

    • Offizieller Beitrag

    Die Batterie habe ich noch nicht ausgebaut, aber schon über längeren Zeitraum (4-5 Stunden) abgeklemmt um Nebelleuchen / TFL nachzurüsten oder den Airbag auszubauen und den Lenkstockhebel zu tauschen. Nach dem wiederanklemmen keinerlei Probleme.


    Manche Dinge muss man einfach machen, lieber @Johann2 :)

  • Glaube ich jetzt mal so. ;) Dann scheint es ja zu gehen. Vielen Dank!


    (( Viel lieber würde ich aber sagen: O.k., ich klemm die Batterie zum Tausch ab, einfach so, auf Verdacht. Und du zahlst hinterher die Rechnung für´s Abschleppen in die Werkstatt, falls er danach doch nicht anspringt. Denn manche Dinge muss man eben einfach machen, zB fremde Rechnungen zahlen :D ))

  • Ich habe schon xmal meine(n) Akku(s) getauscht, das letzte Mal vorhin (lange Geschichte) und hatte noch nie Probleme damit.


    Zum Akku selbst...das magische Auge wird dir mit einer gewissen Restladung immer sagen, dass der Akku geladen ist. Erst wenn die Säuredichte ganz im Keller ist, dann wird es schwarz. Dann kannst den Akku aber nur noch als Briefbeschwerer nutzen oder dein Glück mit einem Pulser versuchen.
    Was die Akkus letztendlich schwach werden lässt ist, wie schon oben beschrieben, der Innenwiderstand des Akkus durch die Sulfatisierung der Bleiplatten im Akku.
    Dieses kann durch regelmäßiges Pflegeladen verlangsamt werden. Es gibt auch von CTEK und co Ladegeräte, die gezielte Programme gegen die Sulfatisierung haben. Dann kann man auch 10-15 Jahre mit den gleichen Akku fahren.
    Ansonsten bei den herkömmlichen Akkus auch mal nach dem Wasserstand schauen, denn "wartungsfrei" bedeutet nicht "sorgenlos". Wer mit unbenetzten Polplatten umherfährt braucht sich über schwächelnde Anlasser nicht wundern.
    Aus dem Grund bin ich seit nem halben Jahr "bleifrei", LiFeYPO4 ist da das Zauberwort. Spannungsunabhängiger Strom, 3C über 15 Minuten, 20C über 20 Sekunden, nahezu keine Selbstentladung, kein Peukert-Effekt etc. pp. :love:

  • Theoretisch stimme ich dir sofort zu, Bleiakkus sind Technik von Vor-vor-vorgstern.


    Aber "bleifrei" heißt doch auch nicht "sorgenlos", sondern "Portemonnaie leer", oder?! Entweder objektiv, zumindest aber relativ und "gefühlt" mit Blick auf den Kosten-Nutzen-Faktor. Denn sooo kritisch und anfällig sind moderne Blei-Starterbatterien ja nun auch nicht mehr, erst recht, wenn ich sie anscheinend wirklich selbst tauschen kann und alle 5,6 Jahre nur die Anschaffungskosten habe.


    Oder was gibt es noch für ungenannte Gründe und Vorteile für LiFeYPO4 ?

  • Das Verhältnis Gewicht/Leistung ist wesentlich besser (deshalb wird bei Porsche mitlerweile aus Gewichtsgründen schon Lithium benutzt). Mit den Einzelzellen bist auch vom Einbauplatz flexibler.
    Ansonsten gibts egtl nur noch Gründe, die weniger für normale Nutzer als für Stromhungrige für mich wichtig sind, denn man hat ne höhere Ladeschlussspannung und man kann sie auch mit 3C laden.
    Vom Preis ist es natürlich so ne Sache, aber mir ist es das Wert.

  • @Johann2


    du kannst die Batterie ganz normal und einfach wechseln. Radio-Code muss definitiv nicht eingegeben werde, das Steuergerät erkennt das Radio und schaltet es frei.


    ich hab meine Batterie locker 10 mal ein und ausgebaut als ich meinen Luftfilter umgebaut hab und den Batteriehalter "modifiziert" habe.


    Das aß einzige was du machen musst, ist die Uhrzeit neu einstellen. das dürfte aber normal kein Problem sein ;)


    Ich hab die Batterie teilweise einen ganz Tag nicjt angeschlossen gehabt, war gar kein Problem.


    Gruss