Euer Auto nach dem Polo

  • Also so in 20-30 Jahren ? :rolleyes:

    Ja, so haben es die Spezialisten von VW, Mercedes & Co. vor 20-30 Jahren ja auch gesagt :D


    Toyota hat bis vor kurzem auch daran geglaubt mit dem Mirai (Wasserstoff-Brennstoffzelle, ab 80.000 €),
    und schwenkt aus Angst den Anschluss zu verpassen nun auch auf E-Auto um...
    (siehe z.B. Rückschlag für Wasserstoff-Technik - Toyota startet Elektroauto-Offensive)


    Aber die E-Auto "Offensive" ist ja auch schon viel älter als die paar Jahre der Firma Tesla - um 1900 war einer der ersten Porsche ein E-Auto (siehe Lohner-Porsche) - bis in die 50er waren viele Post-Autos noch E-Autos, auch das billige Öl hat dem ein Ende gemacht, VW hat viel in den 70ern und 80ern daran geforscht (mit T2 Bullis, später Flotten von Golfs und Polos auch hier in Berlin), ...


    Keiner weiß was in 20-30 Jahren sein wird... ob überhaupt Autos im herkömmlich Sinn gefragt sind.
    Ich bin dann hoffentlich in Rente und schraube immer noch an meinen Oldtimern... :whistling:

  • Moin,
    mal aus Interesse:


    Wer von Euch liebäugelt mit einem Elektrowagen?


    LG Micha

    Wir haben einen. Und so langsam nervt es mich, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, den Polo in Zahlung zu geben. Seit der Bestellung kam: Neue Batterie, neue Stoßdämpfer hinten und seit zwei Monaten ist die Airbagleuchte an, alles innerhalb von 6 Monaten. Nicht diagnostiziert oder ähnliches weil ich mir quasi an dem Tag beim Fußball das Sprunggelenk gebrochen habe. Bedeutet: Noch mindestens zwei Wochen kein Autofahren. Damit sind auch unsere geplanten Urlaubsfahrten für den Sommer erstmal ins Wasser gefallen, anhand derer wir entscheiden wollten ob wir den Polo weiter behalten oder nicht.


    Ist übrigens ein BMW i3s 120Ah. In der Stadt und quer übers Land perfekt und sollte eigentlich auch primär dienen, den Polo von Kurzstrecken fernzuhalten. Auf der Autobahn ist der Polo klar das bessere Auto, aber überall sonst ... eher nicht. Den i3s haben wir seit Jahresanfang, in den etwas über 6 Monaten sind wir jetzt ~6500km mit dem i3s und ~1200km mit dem Polo gefahren.
    Tankkosten Polo dieses Jahr: ~120€ (Tank ist aber noch fast voll...^^), i3-Stromkosten für die Strecke: 60€.
    Versicherung aufs Jahr beim Polo: ~600€, beim i3: ~530€
    Steuern: 152€ vs. 0€.


    Es ist schon irgendwie traurig, wie auch hier Vorurteile kultiviert werden und dann als Alternative gerade Wasserstoff präsentiert wird.
    Wir hatten in der Firma bis vor kurzem ein Wasserstoffauto von Hyundai, welches leider sämtliche theoretischen Probleme bestätigt hat. In der Anschaffung kostet es das doppelte vom Elektrofahrzeug, Wasserstoff gegenüber Strom das drei- bis vierfache. Wasserstoff gibt es nur wenn man eine bestimmte Tankkarte dafür hat, mit EC oder Kreditkarte geht nichts. Wenn Das Teil war quasi nie einsatzbereit weil es so oft in der Werkstatt war. Der Kollege, der damit auf der Autobahn einmal fast und einmal ganz liegengeblieben ist, weil sich der Antrieb trotz vollem Wasserstofftank mit "Strörung" abgeschaltet hat, hat geschworen sich nie wieder in ein Wasserstoff-Auto zu setzen.
    Bei der Problematik mit den Tankkarten wurde noch was anderes offensichtlich; Wir haben hier eine Wasserstofftankstelle in der Stadt, state of the art, maximale Kapazität 50 Tankvorgänge am Tag. Als die Kollegen da ohne Wasserstoff dran standen und nichts funktioniert hat kam glücklicherweise ein Wasserstoff-Fahrer vorbei - mit der entsprechenden Karte. Meine Kollegen konnten in 5min tanken. Der andere durfte aber nochmal eine 20min warten, bis der Druck wieder aufgebaut war um dann seinen Mirai in 5min zu tanken.


    Mein Fazit daraus ist, dass Verbrenner funktionieren, Hybride funktionieren, Batteriefahrzeuge funktionieren. Aber Wasserstoff und PKW passt nicht zusammen.

  • ich lese alles was so in den Zeitschriften geschrieben wird und da sieht der allgemeine Tenor so aus, dass Elektro für Kurzstrecke bleiben wird und Wasserstoff für größere Fahrzeuge und größere Reichweiten geplant ist.
    Was genau meinst du mit "nicht sein kann" bzw wo bist du der Meinung, dass es klemmt? Infrastruktur soll aufgebaut werden, Technik soll günstiger werden.

  • Ein Wasserstoffauto braucht ja auch eine kleine Batterie, also eigentlich ist es auch ein Elektroauto nur viel komplexer. Einer der großen Vorteile der Elektroautos sind ja die relativ simplen Motoren, es gibt relativ wenig bewegliche Teile und wenig Verschleiß außerdem denke ich ist der Vorteil für den Otto Normal Bürger gegenüber Elektroautos gar nicht so groß.


    Was aber viel interessanter ist, die Technik ist unpraktikabel, das Aufbauen der Infrastruktur irrsinnig teuer, der Wirkungsgrad verglichen zum reinen Elektroauto katastrophal, die Herstellung, Lagerung und der Transport sind wahnsinnig aufwendig, ich denke das ist dann am Ende entscheidend.


    Wenn auch kein entscheidender Nachteil aber die Tankgröße ist auch relativ groß, hier in der Stadt fahren relativ viele Wasserstoff Hyundais (Nexo und IX35) und Toyota Mirais rum, der Kofferraumvolen ist zu vergleichbaren Verbennern klein geraten.


    Aber wer weiß schon was in zehn oder zwanzig Jahren ist und wie der Markt entscheidet aber ich glaube dass sich in der Batterietechnik in den nächsten zehn Jahren mehr tut als bei Brennstoffzellen und wenn die Akkupreise weiterhin sinken, hat sich das Thema Wasserstoff vielleicht eh schon bald erledigt.

  • Mach dir mal keine Sorgen. Auch in 30 Jahren wird es noch Verbrenner geben.
    Es werden jetzt noch munter Verbrenner entwickelt die dann in 5-6 Jahren auf den Markt kommen und bis 2030 gebaut werden.Mindestens. Und dann stellen sie auch nicht sofort überall den Sprit an den Zapfsäulen ab da die Autos ja auch ein paar Jahren noch gesichert betrieben werden müssen. Sonst würde die ja keiner kaufen.


    Es wird mehr verschieden Konzepte geben. Viel Hybrid, deutlich mehr Elektro, Syntetische Kraftstoffe und nach wie vor Diesel und Benzin.
    Einfach mal so alles umkrempeln funktioniert nicht und passiert auch nicht.

  • Ich versuche mal wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen:


    Mittlerweile habe ich meinen 1.2 TSI nach sieben Jahren verkauft und mir stattdessen eine 1.5 Honda Civic Limosine mit Automatik (CVT) gekauft.


    Die Autohändler wollten für meinen Polo 5.000 bis 5.500 Euro bezahlen, ich habe ihn dann lieber wochenlang privat inseriert und mit einem hohen Preis angefangen und konnte ihn letztendlich privat für 6.900 Euro verkaufen. Ob ich das trotz der großen Preisdifferenz nochmal genauso so machen würde weiß ich nicht, denn der Aufwand war schon etwas nervig (Fotos, ständige Kommunikation und Termine mit Interessenten, die auch noch ständig absagen oder sich einfach nicht mehr melden, Autowaschen, Probefahrten).


    Ich war bis zuletzt von den Fahreigenschaften und Fahrkomfort des Polos absolut begeistert, das Auto war auch ein kleines Raumwunder, ich habe damit mehrere Umzüge ohne Möbel bewältigt außerdem war er im Unterhalt günstig und man konnte ihn sehr sparsam fahren. Ein zuletutz 3.000 Kilometer langer Roadtrip durch Frankreich war traumhaft, es gab keine Minute wo ich mir ein größeres oder besser gefedertes Auto gewünscht hätte. :)


    Aber schon als 2015 bei meinem, gerade mal vier Jahre alten Neuwagen, die Airbagsensoren innerhalb von einem Jahr auf beiden Seiten defekt waren, was mich ingesamt fast 1000,- Euro gekostet hat, war klar, dass ich mich von VW abwenden werde. Dies war eigentlich auch schon einer der Hauptgründe mal eine Reisschüssel auszuprobieren. Automatikgetriebe wollte ich eigentlich schon beim Polo unbedingt aber die unendlich vielen Horrorgeschichten zum DSG haben mich dann zu sehr abgeschreckt, mal schauen wie sich das CVT schlägt. :/


    Die Sorge um die fehlerhaften 1.2 TSI Motoren mit dem bekannten Steuerkettenproblem haben mich dann dazu veranlasst das Auto endlich mal zu verkaufen bevor weitere hohe Reperaturen kommen, schade eigentlich denn ansonsten hätte ich das Auto gerne noch ein paar Jahre gefahren, das Getriebe und die Schaltung waren noch so gut wie am ersten Tag.