Kaltstartprobleme beim Polo 6R BiFuel ; EZ 2012

  • Vielleicht hat einer von Euch noch eine Idee.... mein 60 kW BiFuelmotor ( MKB : CNKA ) macht mir Ärger wenn er kalt ist. Beim starten muss ich Vollgas geben, damit er anspringt. Folgendes habe ich in den letzten Tagen gemacht :
    Temperatursensor ( G 62 ) ist neu
    Steuerkette ist neu
    Drosselklappe gereinigt
    Kurbelgehäuseentlüftung neu
    Zündkerzen und Spulen neu
    Kompression auf allen Zylindern 12 Bar
    Ist er erst mal ein paar 100 Meter gefahren läuft er gut ; aufgefallen ist mir lediglich ein leichtes Nagelgeräusch beim Beschleunigen, was er jedoch auch schon vor dem Kettenwechsel gemacht hat, nur jetzt halt deutlich leiser.
    Fehlercodes habe ich keine im Steuergerät ( VCDS vorhanden ).


    Hat noch jemand eine Idee ?

  • Mit Filmen wird das wohl nichts ; ich muss das Gaspedal ganz durchtreten, damit er überhaupt anspringt ... unmittelbar im Anschluss muß ich ihn etwas "bei Laune" halten, die Drehzahl darf dann nicht unter ( in etwa ) 1200 u/Min absinken, dann geht er aus .... Fährt er dann erst einmal, ist alles ok .... ich füge mal einen VCDS Scan an ; Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee .... wäre sehr nett denn ich bin mit meinem Latein echt am Ende ....

  • Wer hat die Kette gemacht? Bist Du sicher, dass da alles passt?


    Ich hatte ein ähnliches Verhalten an unserem 1.4er-Sauger nach dem Zahnriemenwechsel. Wenn er kalt war, sprang er ohne Vollgas nicht an. Die ersten Sekunden musste er auch am Leben gehalten werden. War er einmal warm, war nichts. Ursache hier war eine leicht (!) gegen Einlass verdrehte Auslassnockenwelle.

  • Die Kette passt. Die Steuerzeiten habe ich mehrfach vor dem Zusammenbau kontrolliert. Beide Nockenwellen waren vor dem Festziehen der Riemenscheibe arretiert. Die Zahnräder auf den Nocken waren drehbar, als die OT Einstellung vorgenommen wurde. Erst dann wurden die Zahnräder leicht angezogen und nach der Entfernung der Arretierung auf Drehmoment angezogen. Anschließend wurde nochmals kontrolliert ; Arretierwerkzeug dran und Meßuhr im 1. Zylinder ... passte alles .... Dieses schlechte Startverhalten hatte er auch schon vor dem Kettenwechsel , nur das Motorgeräusch war erheblich lauter

  • hm also wenn alles am motor in sich in ordnung ist und du vollgas geben muss zum starten hätte ich jetzt einfach mal gesagt zu wenig kraftstoff....

    VW Polo 6R WRC


    Nachgerüstet:
    TA-Technix LLK
    Upgrade Hochdruckpumpe
    Sachs Kupplung
    gfb dv+ Schubumluftventil
    Leistungssteigerung auf 300PS 440Nm
    RNS 510
    Mobiltelefonvorbereitung Premium
    Rückfahrkamera
    DAB +
    Automatisches Abblendlicht
    Soundanlage mit 6 Lautsprecher und 4 Kanal Verstärker von Helix
    aktiv Pioneer Subwoofer
    Türen und Fahrzeug allgemein gedämmt
    LED Innenraumbeläuchtung
    Reifendruckkontrolle ESP / ABS
    230V Steckdose im Kofferraum
    77Ah Varta Baterie

  • So, nachdem er dann irgendwann gar nicht mehr wollte und ich im Fehlerspeicher keine Informationen finden konnte ( Außer Gemisch zu fett bei Gasbetrieb ) fing ich mit der manuellen Suche an .... Also ran ans Werk, Karre zerlegen nachdem ein neues Kompressionsdiagramm erstellt wurde. Die Kompressionswerte sind seit der letzten Messung rapide abgesackt. Also zu aller erst den Zylinderkopf runter .... feuchter und extrem viel Ölschlamm auf Zylinder 2 und 3. - Kolben bombenfesrt ; den ersten und 4. Kolben konnte ch noch leicht in und entgegen der Fahrtrichtubng bewegen ( was auch so sein sollte ). Mit dieser "kleinen" Prüfmethode kann man fetstsellen, ob sich die Kolbenringe noch beweglich in den Nuten des Kolbens sind und geben Aufschluss darüber, ob überhaupt eine vernünftige Komnpression erzeugt werden kann. Da dies auf Zyluinder 2 und 3 gänzlich nicht der Fall war, spielte ich zuerst mit dem Gedanken, mir einen AT - Motor zu beschaffen. Dieser sollte jedoch mit knapp 1500 Euro zu Buche sclagen ..... und man weiß dann ja auch nicht, was einem der Verwerter da schickt ..... da ich durchaus wissbegierig bin, nahm ich ohne lange zu zögern die Karre weiter auseinander. Ölwanne drunter weg; Pleullager gelöst und die Kolben raus ... nacheinander 1 - 4. Was ich dann dort sah war alles andere als schön ; festgebrannter Ölschlamm auf allen Ölabstreif - und Kompressionsringen .... :cursing: also wurden nach und nach die Kolben tagelang in Verdünnung eingeweicht um die Kolbenringe lösen zu können. Vom Zylinder 1 und 4 habe ich sie unbeschädigt abbekommen; bei 2 und 3 keine Chance .
    Diese mussten dann also schon mal neu kommen ... nach tagelanger Reinigung konnte man auch wieder die Kolbenringe aufziehen ... und das Spiel prüfen ; nachdem ichh die Kolbenringe leicht hin - und her schieben konnte, wurde der entsprechende Kolben wieder unter Beachtung des Drehmoments wirder in den Rumpfmotor eingebaut. Ähnliches Schicksal ergang auch den Ventilen, diese wurden alle ausgebaut und es gab neue Schaftdichtungen. Da die Ventile leider schräg sitzen lassen sich die Federn nicht mit einem auf Amazon ( z B ) üblichen Ventilfederniederdrücker wieder einsetzen .... Dazu braucht man leider wieder etwas spezielles, was nur schwer zu beschaffen ist ; alternativ kann man natürlich auch selbst eine solche Vorrichtung bauen um schräg sitzende Ventile mit den Federn und sich Sicherungskeilen zu versehen. Über den Fortgang werde ich hier berichten ; anbei ein paar Bilder ....

  • Manchmal ist es gut, wenn man ein Ersatzfahrzeug hat :D ; nach unzähligen Unterbrechungen war es heute nachmittag endlich so weit ... der Schlüssel konnte nun im Zündschloß umgedreht werden .... es dauerte ein paar Sekunden, dann sprang er ohne Gas geben zu müssen an .... Der Motor schüttelte sich und stotterte die ersten Minuten ganz schon rum .... :( ... die darauf folgenden Startversuche klappten immer besser und nach weiteren 5 Minuten in etwa lief er ohne Beanstandungen - zumindest im Stand ; Gasannahme ohne Verzögerungen; stottern etc . alles gut - bis jetzt.


    Morgen werde ich mal mit dem Wägelchen auf die BAB ... Spazieren fahren ....... und hoffen, dass sich derartige Reparaturen sich nicht wiederholen ....


    Wenn ich nun zurückdenke hat es damit angefangen, dass der kleine nicht schneller als 130 km/h fahren wollte ... und es laut VW ja nicht am KAT liegen könne ..... was soll man dazu sagen ? Ein Hoch auf unsere Vertragswerkstätten <X schon arm, was die einem so alles auf die Nase binden wollen .....


    Naja, egal, nun fährt er wieder und ich freue mich auf morgen wenn er mal wieder auf die Bahn darf :)


    In diesem Sinne .... schönes Wochenende @ all

  • tolle arbeit die du da machst!!!!

    VW Polo 6R WRC


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  • Vielen Dank, es hat auch wirklich alles zusammen gesehen sehr lange gedauert. Ich habe schon so manchen alten VW - Motor von innen gesehen und auch schon viel gemacht. Die größte Herausforderung bei dieser Geschichte war das Lösen der alten Kolbenringe. Diese saßen so fest, dass man es selbst nicht mit tagelangem Einweichen in Verdünnung lösen konnte. Uhrmacherschraubendreher waren hier eine willkommene Unterstützung. Nach Entfernung der Kolbenringe wurden die Nuten, worin diese sitzen noch tagelang eingeweicht um diese Ölablagerungen zu entfernen. Hier half mir auch eine Messingdrahtbürste ( Stahl sollte man nicht nehmen ) . Um auch mal die große Angst zu nehmen bei einem Kettenwechsel .... das Einstellen der Kette ist gar nicht so schlimm, wie viele Leute behaupten ( und selber nie eine Kette gewechselt haben ). Wenn man die Kurbel - und Nockenwellen richtigt arretieren kann und man eine gewisse Einhaltung der Arbeitsschritte einhält, kann das sicherlich jeder, der handwerklich etwas von Motoren versteht. Wenn mich jetzt jemand fragt, ob ich dieses noch einmal machen würde ... dann würde ich sagen, klar, warum nicht ?
    Die Steuerketten in meinem Auto waren die ersten, die ich selbst gewechselt habe. Im Vergleich zum Zahnriemen ist die Einstellung über die Kette sicherlich genauer, aber leider auch etwas arbeitsintensiever.
    Heute hatte mein Polo seinen "Stresstest" ; er musste mehstündig über Nacht seinen Dienst verrichten und im Anschluss mich zur Arbeit begleiten. Dieses hat sehr gut geklappt; das anfängliche Stottern des Motors nach dem ersten Start - so vermute ich - hatte etwas mit den Kettenspannern und Hydrostößel zu tun, sich sich ja nun erst mal wieder mit Öl "füllen" mussten.
    Man sagte mir früher einmal ... Gut Ding will Weile haben ... da ist sicherlich so einiges dran ....


    In diesem Sinne, schöne Woche @ all


    Was ich etwas schade finde, ist die Tatsache dass immer die gleichen wenigen User sich zu Themen im Forum äußern; ein reger Erfahrungsaustausch findet hier eher nicht / oder wenn sehr zähflüssig statt. Ich hatte mir hier etwas mehr versprochen aber ich hoffe sehr, dass sich dieses noch ändern wird.


    Lieben Gruß @ all

  • Hallo Dicky1999,

    ich bin neu hier im Forum und fahre seit letztem Jahr ebenfalls mit einem schönen 6R Bifuel Trendline herum. Mein neuestes Problem hört sich genau nach dem gleichen Phänomen wie bei dir an. Es fing damit an, dass er bei Kaltstart die ersten paar 100m nicht unter 1100 Touren absank, heißt ich brauchte beim Fahren kaum Gas zu geben. Dann sprang er sporadisch beim 1. Starten nicht mehr an, kommt derzeit kaum noch über 600 Touren. Wenn ich beim 2. Versuch nicht etwas Gas geben würde, würde er auch fast wieder ausgehen. Aber von Mal zu Mal wurde es immer schwieriger, ich dachte mir das kann nicht gesund sein.

    Ich habe dann recherchiert und bin auf deinen Beitrag gestoßen. Seitdem habe ich mal probiert ihn vor dem Starten in den 5. Gang zu schalten und den Polo ein paar cm hin und her zu schieben. Und siehe da, schon klappte es wieder beim 1. Versuch, wenn auch nicht wirklich schön. Aber das ist ja auch keine Lösung.

    Jetzt frage ich mich, gibt es noch eine andere Möglichkeit das Problem erst einzugrenzen, bevor ich wie du den ganzen Motor auseinandernehmen müsste? Zumal ich noch sehr großen Respekt davor hätte, da ich so etwas noch nie gemacht habe.

    PS: sehr wertvolle Arbeit, die du gemacht hast!

  • Hallo Nicklas, dass Dein Auto die ersten paar 100m auf etwa 1100 - 1200 U/min läuft hört sich für mich erst einmal normal an wenn der Motor dabei "rund" läuft. Als allererstes würde ich Dir empfehlen, die Fehlerspeicher auszulesen. Neben dem VCDS was ich hier habe, habe ich mir ein kleines handliches Auslesegerät zugelegt. ( Autophix VAG 007 ) dieses kleine aber feine Handgerät liest zwar nicht alle Steuergeräte auf einmal ( wie VCDS ) aber Du kannst alle in diesem Auto verbauten Steuergeräte auslesen und alle Fehlercodes löschen ! - was auch nicht jedes Gerät kann. Das kostet bei Amazon z. B. unter 70 € und ist meines Erachtens jeden Cent wert; es hat mir schon viele gute Dienste erwiesen. Ich würde Dir gerne auch persönlich helfen, nur bis nach Aachen ist es einfach schon eine Ansage. Einen Motor wie den CNKA zu zerlegen war auch für mich mit einer gewissen Hemmschwelle verbunden; Zahnriemen habe ich schon viele gemacht; aber Steuerketten waren zu dem Zeitpunkt noch mit Respekt verbunden, da man bei Steuerketten sehr viel genauer arbeiten muss. Ich biete Dir gerne meine Hilfe an und gebe auch gerne meine Erfahrungen weiter; nur bedenke bitte dass ich nicht täglich am Rechner sitze. Von da her gesehen wäre mir ein Kontakt via WhatsApp ehrlich gesagt lieber, weil ich eine Mitteilung von Dir z. B. direkt auf dem Handy sehen und auch entsprechend schnell reagieren kann.

    Meine Nummer : 01623170205


    Lieben Gruß nach Aachen

  • 1100rpm in der ersten halben Minute nach dem Start ist absolut normal. Ist ja dafür da, dass der Motor schneller warm wird.


    Alles andere würde ich auch erstmal den Fehlerspeicher auslesen. Wenn da nichts drin steht, dann muss man eben auf die Suche gehen. Wie steht deine Wassertemperatur im Winter?
    Hast du mal deine Batterie zur Sicherheit gecheckt?

    VCDS / VCP Codierung? Kein Problem! Meld dich einfach per PN bei mir! Ich pendel regelmäßig zwischen den Großräumen:
    Schwerin - Uelzen - Wolfsburg - Braunschweig - Hannover - Salzgitter - Göttingen - Kassel - Warburg - Soest/Unna - Schwerte - Hagen - Wuppertal


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  • WhiteDragon ... also ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass die Batterie hierfür eine Hauptursache ist ... Wenn diese zu schwach ist, wäre das Starten des Motors kaum möglich. Sicherlich ist das Auslesen des Fehlerspeichers vorrangig, wichtig hierfür wäre auch zu wissen, ob der Motor einen Verlust von Flüssigkeiten aufweist ( Kühlwasser , Öl ) auch wichtig wäre ob sich die Abgase verfärbt haben .....