Also, wie wendet man die ganzen Sachen an:
Die Reihenfolge ist wie folgt:
Waschen -> Kneten -> Polieren -> Glasur -> Lackreiniger -> Versiegelung -> Wachs -> Detailer -> Glanzverstärker
Knete:
Die Reinigungsknete nimmt die Ablagerungen auf, welche bereits auf dem Lack liegen. Diese lassen sich durch eine Fahrzeugwäsche nicht entfernen. Natürlich würden diese auch mit Polieren entfernt werden können, jedoch hat man den Schmutz dann im Polierschwamm und dies trägt nicht unbedingt zu einem perfekten Finish bei.
Verarbeitung ist einfach. Knete zu einer Scheibe flach drücken und auf die Finger platzieren. Dann die Lackoberfläche mit einem geeigneten Gleitmittel befeuchten und mit der Knete ohne Druck über die Lackoberfläche rübergleiten. Von Zeit zu Zeit die Knete kontrollieren auf Verschmutzungen und natürlich den Lack immer schön "flutschig" halten. Wenn die Knete zu sehr verschmutzt ist, dann die Knete zusammenfalten, sodass die Verschmutzungenim Inneren der Knete sind, erneut flachdrücken - that's it. Die Knete dann von Zeit zu Zeit komplett durchkneten. So wird der Schmutz noch weiter ins Innere geknetet. Die Knete kann theoretisch so lange verwendet werden, so lange man eine saubere Fläche zur Verfügung hat bzw. keine Steinchen durch Fallenlassen in der Knete sind. Dann diese bitte entsorgen -> Kratzergefahr!
Hier ist ein gutes Video zum Kneten: YouTube - How to Clay Bar
Politur:
Eine Emulsion mit Schleifpartikeln. Durch die feinen Schleifpartikeln wird eine hauchdünne Schicht des Lackes weggeschliffen und dadurch können Kratzer permanent entfernt werden. Enthält in der Regel keinerlei Schutz wie Wachse oder Silikone, da diese Zusätze kaschieren würden und sich somit der Zustand des Lackes nur schwer beurteilen lassen würde. Die Politur wird komplett mechanisch verarbeitet, sprich mit etwas Druck in den Lack eingearbeitet, nur so können die Schleifpartikel ihre Arbeit verrichten und wirken.
Glasur:
Reinigende Wirkung, meist mit Ölen. Pushen das Lackbild für ShowCar Ergebnisse und kaschieren kleinere Defekte. Bieten manchmal auch eine geringe Schutzwirkung. Eine Glasur wird hauchdünn aufgetragen, kurz antrocknen gelassen (5-8min) und anschließend mit einem Microfaser-Tuch abgewischt.
Lackreiniger:
Ein Lackreiniger nährt den Lack und bereitet diesen optimale für das kommende Produkt (Versiegelung od. Wachs) vor. Es gibt Lackreiniger mit und ohne Abrassiva. Jedoch sind diese so fein/schwach, sodass dies mehr zum "Push" des Lackbildes verwendet wird als um Kratzer entfernen zu können. Lackreiniger werden feucht verarbeitet. Es wird eine gleichmäßige aber dünne Schicht in geraden Bahnen (überkreuzt) per Schwamm aufgetragen und nach einer kurzen Trockenzeit ebenfalls noch im feuchten Zustand abgenommen.
Versiegelung:
Meist auf Polymer-Basis. Enthält keinerlei Schleifpartikel, dient lediglich dem Schutz des Lackes. Eine Versiegelung bindet sich mit den unteren Schichten, wodurch die Lackreinigung vorher wesentlich wichtiger. Durch die Bindung haben Versiegelungen eine deutlich längere Trockenzeit als ein Wachs (15-30min). Empfohlen werden bei Versiegelungen in der Regel zwischen 2-5 Schichten. Je mehr Schichten umso besser ist die Optik und länger die Standzeit. Eine Schicht bietet meist schon einen Schutz von 6-8 Monaten. Die Optik einer Versiegelung ist wie eine Glasfläche. Der Tiefenglanz nimmt zwar zu, jedoch nie so extrem wie bei einem Wachs. Die Optik ist generell sehr "hart", künstlich.
Versiegelungen gelten in der Regel als robuster, vor allem im Winter, dasie dank chemische Zusätze sich gegen Witterungseinflüße wie Schnee, Eis, Salz ordentlich zur Wehr setzen können. Versiegelungen haben im Gegensatz zu Wachsen ein besseres "Sheeting", sprich das Abrinnen des Wassers von der Oberfläche und eine deutliche größere "Tropfenbildung".
Wachs:
Meist auf Carnauba-Basis. Umso mehr Carnauba (Volumeninhalt) in einem Wachs enthalten ist, umso härter, robuster wird es. Wachse liegen nur auf dem Lack drauf ohne Bindung. Dadurch kann man ein Wachs problemlos auf eine Versiegelung - aber nicht umgekehrt - auftragen. Die Trocknungszeit eines Wachses ist in der Regel zwischen 2-10min. Zwei Schichten sind ausreichend, und verstärken die Optik. Die Optik ist dank Carnauba ein extremer Tiefenglanz und weist den Nassglanz / "Wet-Look" auf. Wachse verfügen in der Regel über ein besonders schönes Beading (Perlenbildung) am Fahrzeug.
Die Standzeit eines Wachses beträgt zw. 1-6 Monate. Verlängerungen der
Standzeit ist in der Regel nur durch Chemie-Zusätze realisierbar. Reine Carnauba-Wachse eignen sich NICHT zur Felgenbehandlung da der Schmelzpunkt von Carnauba zu niedrig ist. Auch ist Salz, Schnee, Eis nicht der Freund des Wachses.
Detailer:
Zur Trockenwäsche ohne Wasser für leichte Verschmutzungen. Eignet sich perfekt um Staub, Blütenstaub, Vogelkot oder sonstige Verschmutzungen vom Lack zu entfernen ohne dabei das Fahrzeug komplett waschen zu müssen. Detailer hinterlassen in der Regel eine Schutzschicht am Lack, welche dann die vorhandene Konservierung zusätzlich schützt, die Standzeit verlängert und das Ergebnis wieder auffrischt.
Glanzverstärker:
Glanzverstärker dienen nur - wie der Name schon sagt - zur Verstärkung der Optik. Sie haben in der Regel keinerlei Reinigungskraft und dürfen daher nur auf einer optimal sauberen Oberfläche angewandt werden. Standzeit dieser Produkte beträgt derzeit um 6 Wochen.
Carnauba vs. Synthetic:
Primär gibt es bei beiden/allen Systemen Vor- und Nachteile. Eine synthetisches Produkt ist auch eher unkomplizierter mit der Mischung mit anderen Produkten, ein Carnauba-Wachs sollte nicht unbedingt mit synthetischen Produkten gepflegt werden, da dies zu Schlierenbildung führen kann. Es verträgt sich vieles miteinander, aber nicht alles. Es ist also etwas Vorsicht geboten!
Problem ist es ansich keines, da es jedes Produkt geeignet für Wachse, wie auch für synthetische Produkte gibt. Man sollte nur beim Kauf dann darauf achten, sich für das richtige Produkt zu entscheiden.