Temperaturanzeige

  • Aus sicherer Quelle weiß ich dass bei machen Herstellern die Anzeige gar nicht mehr die tatsächliche Temperatur des Kühlwassers anzeigt, sondern einfach abhängig von gewissen Kenngrößen (Zeit ab Motorstart, Fahrweise) vom Motorsteuergerät simuliert wird.


    Das ganze wird nur darum gemacht das der Fahrer zufieden ist und fertig.


    Ist das nicht fast ein Widerspruch? Wie schon mal gesagt, es geht doch nicht darum zu wissen, wann die 95 Grad "geeicht" erreicht sind, weil ich dann noch meine Kochwäsche dazulegen will. ;) Wissen will ich, wann der Motor betriebswarm ist. Wenn da nicht die fragewürdige Wassertemperatur gemessen wird, die die Öltemperatur vernachlässigt, sondern wenn das errechnet wird - besser geht´s doch nicht. (Zumindest, solange neben Fahrzeit und Fahrweise auch noch die Außentemperatur einbezogen wird).

  • Das ist erstmal völlig egal welcher Hersteller es ist. Diese Anzeigen fehlen auch bei BMW usw......Nur bestimmte Modelle wie 335i oder M3 haben dann wieder eine Anzeige. Die anderen haben an dieser Stelle eine analoge momentane Verbrauchsanzeige. Von Sparen kann also nicht die Rede sein. Vorallem weiß das Auto die Daten ja, du bekommst halt nur erst die Info wenn es zu spät ist :D
    Bei Mercedes sind mir mehrere Modelle bekannt die eine Anzeige haben, bei den meisten anderen sucht man da aber lange.


    Ich schätze das liegt einfach daran dass keiner mehr auf die Anzeige schaut. Sicherlich gibt es viele die es Interessiert (wie mich) aber anscheinend sind wir die Minderheit.


    Selbst wenn du mit kaltem Öl Vollgas gibst geht er nicht gleich kaputt. Aber es tut ihm einfach nicht gut. Das Öl schmiert einfach besser wenn es warm ist bzw. die Betriebstemperatur erreicht hat. Wie schnell dies warm wird liegt dann wieder am Öl selbst und am Auto/Menge usw......

  • Es geht nicht nur um das Öl, welches besser funktioniert, wenn es seinen Arbeitsbereich erreicht hat, sondern viel mehr um die unterschiedliche Ausdehnung der mechanischen Bestandteile wie Kolben und Block. Wenn man den Motor sofort in den A tritt und somit sehr schnell erhitzt, dehnen sich die Kolben schneller aus als der Block aufgrund der kleineren Masse. Es bewegt sich also eine zeit lang ein größerer Kolben in kleineren laufbuchsen und so können die Kolbenringe und auch die Laufbuchsen schaden nehmen.

  • so können die Kolbenringe und auch die Laufbuchsen schaden nehmen.


    Dem ist ja in der Therorie a-b-s-o-l-u-t rein gar nichts hinzuzufügen. Nur, ...in der Praxis (natürlich keinen von uns aus diesem Forum betreffend ^^ ) braucht man nur 10 Minuten zu fahren um zu merken, wie viele Spinner auf der Straße sind. Ich glaube, wir, die wir über sowas hier philosophieren, sind die absolute Minderheit. Ich möchte nicht wissen, wie viele Autofahrer (und auch Polo-Fahrer) nicht die allergeringste Ahnung von Motoren haben. Die wissen gerade mal, ob Benzin oder Diesel getankt werden muss. Den Motor betreffend gibts da allenfalls Wissen und Interesse über "an" und "aus" und "abgewürgt". Aber nicht über warm und kalt. Und noch weniger über die Notwendigkeit, noch nicht ganz warme Motoren nicht zu quälen. Die müssten doch dann massenweise Motorschäden produzieren. Bei vorhandener Anzeige könnte VW wenigstens noch versuchen zu argumentiernen, dass diese Schäden nur bei anhaltend scharfer Fahrt mit kaltem Motor enstanden sein können und auch in der Garantiezeit nicht übernommen werden. Die Frage der Beweislast wäre dann zwar auch spannend, aber VW könnte wenigstens versuchen, so zu argumentieren. Mit fehlender Anzeige nähme VW sich selbst diese kleine Hintertür, eine Garantiereparatur bei wirklich schuldhaft verursachten Motorschäden abzubiegen.

    Heißt .... ?

  • VW macht sich ja auch Gedanken über solche Sachen, nicht ohne Grund hat sowohl der 1.4TSI als auch der 1.2TSI einen Motorblock in Open-Deck Bauweise, zusätzlich kommt ja noch ein zweigeteiltes Kühlsystem zwischen Motorblock und Zylinderkopft zusätzlich zu den normalen Kühlkreisläufen.
    Wenn es nach dem geht müssten wir in der Arbeit ständig Motorschäden haben, da bei unseren RS Modellen von Audi keiner aufpasst ob der Warmgefahren ist oder nicht, da gibts blos reinsetzen und gib ihm.

  • ...und VW kann schon nachweisen wie ein Fahrzeug gefahren wurde, in dem sie den Motor auseinander nehmen. Die haben schon Referenzwerte bei welchem Km-Stand welcher Abrieb sein darf oder was unnormal ist. Sie tauschen die Motoren aber trotzdem und einige werden ganz genau unter die Lupe genommen um daraus zu lernen.

  • Oooooo, gefähliche Aussage!


    VW weis gar nichts! Eine Motorprüfung ist dermaßen aufwändig, dass es sich nie rechnet. Manche Mechaniker glauben, wenn sie einen Motor öffnen zu wissen, wie mit ihm gefahren wurde.


    Ich habe aber in meiner Fuhrparkzeit anderes erlebt. Motoren, die Furchen in Zylinderwänden hatten. Und da sagte sofort der Hersteller, dass es ein Bedienungsfehler (Kaltfahren) war. Doch bezahlt hat er dennoch, denn die Materialprüfung hätte ihm mehr gekostet, als der neue Motor.


    In der Entwicklung allein wird nachgeforscht, wie übliche Verscheißbilder entstehen.
    Und so blöd dies klingt - die Motorenhersteller müssen heute Motoren bauen, die Kaltfahren aushalten. Nur gibt es keine 100%. D. h. es wird bei der besten Motorserie ein Problemprodukt geben! Irgendwann ist ein Motor dabei, der einfach unüblich früh das Zeitliche segnet.


    Und es stimmt wirklich. Eigentlich ist die Kühlwassertemperatur überholt. Könnte man heute nicht die IR-Bauteilmessung machen? Oder die Spaltmaßmessung im Fahrbetrieb? Sie würde viel mehr bringen.


    Einen Gedankengang weiter - will ich als Fahrer wirklich die Betriebsbedingungen meines Motors wissen, oder will ich einen Motor, der meinen Anforderungen, in jeder Situation, also auch im kalten Zustand entspricht?


    Es gibt einen Grund, wo ich die Autobauer verstehe: Die Motoren, die Fahrzeuge sind so gut geworden, dass die paar Autos, die noch eine Kühlwasseranzeige bräuchten, zu vernachlässigen sind - weil sie, wie hier auch zu lesen ist, viel zu träge und längst überholt sind.


    Stellt euch vor, ihr steigt in euer Auto, drückt am Display das Feld "Arbeitsplatz", und das Auto würde selbstständig dort hin fahren. Würdet ihr in dem Fall nicht lieber mit der Bahn fahren? Mir gehts schon so. Und als Spielzueg will ich meine Kühlwasseranzeige nicht missen!


    lg

  • Du schreibst so schön "Einen Gedanken weiter". Dann müsstest du aber auch in vieler anderer Hinsicht einen Gedanken weitergehen. Dann bräuchte kein Auto einen Drehzahlmesser. Wenn er stark genug zieht, schalte ich hoch. Wenn ich mehr Kraft brauche, schalte ich runter. Und wenn die Kolben halb rausfliegen, schalte ich in jedem Fall hoch. Wer oder wie viele nutzen wirklich die Info zum Schalten? Wirklich spannend ist die Info allenfalls mal, wenn ich bei "kurz über 50km/h" schon im 5. bin und nachsehen will, ob ich den Motor gerade mit Leerlauftouren quäle ...


    Dann bräuchte es keine Warnleuchten, die in den letzten 10,15,20 Jahren explosionsartig zugenommen haben. Jahrzehnte lang gab es 4,5 LEDs. Und davon gerade mal 2 für den Motor: Batterie und Öl (und beim DIesel noch vorglühen) Dann bräucht man nur noch gerade jene, die mit dem Motor nichts zu tun haben. (Tür, Gurt, Fernlicht, Blinker, Fernlicht...). Alle anderen könnte man in 2 große, riesige zusammenfassen: Gelb: Langsam und vorsichtig zu nächsten Werkstatt fahren. Rot: Sofort anhalten und abschleppen lassen. Alles andere würde und könnte dann die Fehlerspeicherauslesung machen.


    Total ad absurdum geführt wurde diese Weihnachtsbaumbeleuchtung mit den beiden gelben Motorwarnlampen (Motorsymbol + EPC). Wenn bei meinem alten alle paar Jahre mal wieder die betreffenden Sensoren verpekt waren (Luftmenge? Unterdruck? schon lange her, weiß nicht mehr genau), dann leuchteten mal beide,mal eine, obwohl der gleiche "Defekt" vorlag.


    Will sagen: Es ist halt Kundenwunsch und Konvention und nicht nur "Spielerei", dass auch eine Temperaturinfo vorhanden ist. (Wie und wo man die am klügsten erfasst, ist eine ganz andere Frage. )